Ausländische Dokumente für die Ahnenforschung nutzen

Ahnenforschung im Stammbuch
Viele Länder haben eine eigene Version der deutschen Stammbücher. (Bild: mastert – Fotolia)

Eine umfassende Erforschung der eigenen Familiengeschichte muss oft auch Dokumente aus dem Ausland berücksichtigen. Neben Kenntnissen über die jeweiligen Register benötigen Ahnenforscher dafür vor allem Kenntnisse der Fremdsprache und über deren historische Entwicklung.

Grundlagen der Ahnenforschung

Beginnend von einer bestimmten Person, als Ego oder auch Proband bezeichnet, erforscht der Familien- beziehungsweise Ahnenforscher in aufsteigender Linie die Abstammung der Vorfahren und in absteigender Linie der Nachkommen. Personen, welche miteinander verknüpft sind, gehören dementsprechend zur Verwandtschaft. Diese erstreckt sich nicht erst seit dem Zeitalter der Globalisierung über Landesgrenzen hinaus. Besonders im mitteleuropäischen Bereich gibt es – unter anderem bedingt durch die Weltkriege – zahlreiche Vernetzungen zwischen unterschiedlichen Ländern.

Die Quellen für die Ahnenforschung

Geeignete Quellen für die Ahnenforschung sind seit dem 16. Jahrhundert in Form von Kirchenbüchern und der Gerichtshandelsbücher, seit Ende des 18. Jahrhunderts durch Personenstandbücher, englisch register of births, vorhanden. In jenen werden die Lebensdaten für jede einzelne Person nachgewiesen, sofern die Quellen nicht vernichtet worden sind. Andere Quellengruppen sind je nach Region und dortiger Religion beispielsweise Bürgerbücher, Leichenpredigten, Universitätsmatrikel, Testamente, Personalschriften oder auch Pfarrerverzeichnisse. Hieraus werden die verwandtschaftlichen Stellungen der Personen zueinander erkennbar oder zumindest der Heimatort.

Der Heimatort ist darüber hinaus auch durch die Passagierlisten der Auswanderungsschiffe aus dem 19. und auch 20. Jahrhundert und die Musterungslisten erkennbar. Auch Listen oder Akten, welche die Existenz von Personen an einen Ort oder auch zu einer bestimmten Zeit nachweisen können, wie zum Beispiel Adressbücher oder auch Steuerlisten, werden sehr oft als Quellen verwendet. Jedoch können auch Ortsfamilienbücher, Güterchroniken, Dienerbücher, Ahnenstammkartei des deutschen Volkes oder auch Häuserbücher bei der internationalen Ahnenforschung sehr hilfreich sein.

Sprachliche Unterschiede beachten

Vor allem die Passagierlisten der Auswanderungsschiffe von Amerika nach Deutschland sind in einer anderen Sprache und somit muss man bei ausländischen Dokumenten vor allem auf die Übersetzung achten. Ein englisches Wort kann mehrere deutsche Bedeutungen haben, sodass immer darauf geachtet werden muss, dass die Übersetzung fehlerfrei und auch logisch ist. Insbesondere bei älteren Schriften, die veraltete Begriffe enthalten können, sollte man die Dokumente übersetzen lassen.

Des Weiteren kann die Schreibweise eines Namens sehr verschieden sein. Denn erst in den 1920er Jahren kam es zu einer einheitlichen Schreibweise der Namen. Wer dann Meier zum Beispiel mit „ei“ schrieb, konnte den Namen später nicht mit „ai“ schreiben. Vorher war dies jedoch möglich und auch gängig. Daher war es möglich, dass der Name einer Person aufgeschrieben wurde, wie er akustisch verstanden wurde und nicht, wie er möglicherweise richtig geschrieben wurde.

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