Viele Menschen sind begeistert von FamilySearch, denn die Ahnenforschungs-Plattform stellt kostenlos eine enorm große Datenbank bereit. Andere Genealogen bleiben skeptisch, denn geführt wird das Unternehmen von der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, die von einigen Menschen als Sekte betrachtet wird. Die Recherche und ein Selbsttest sollen zeigen, was FamilySearch bieten kann und an welchen Stellen das Portal versagt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Funktionen und Möglichkeiten: So funktioniert FamilySearch
- 2 Wie sicher und akkurat arbeitet FamilySearch?
- 3 FamilySearch im Selbsttest: Das kann die Plattform
- 4 Umfangreiche Suchparameter und Zusatzfunktionen
- 5 Wie bewerten die Nutzer FamilySearch?
- 6 Die Vor- und Nachteile von FamilySearch
- 7 Kostenlos FamilySearch durchsuchen
- 8 FamilySearch Alternativen
Funktionen und Möglichkeiten: So funktioniert FamilySearch
Das Ahnenforschungs-Portal FamilySearch bietet seinen Nutzern eine umfassende genealogische Datenbank, in der mehr als drei Milliarden Personen verzeichnet sind. Die Daten reichen bis ins achtzehnte Jahrhundert zurück und stammen aus mehr als einhundert verschiedenen Ländern. Grund dafür ist die Führung durch die Mormonen, bei denen die Genealogie als religiöse Praxis gilt. Bedingt dadurch konzentriert sich FamilySearch vollständig auf die traditionelle Familienforschung, DNA-Tests beispielsweise bietet man nicht an.
Besonders interessant: Alle Funktionen auf der Website stehen kostenlos zur Verfügung. Mithilfe vielfältiger Suchparameter wie Geburts, Tauf-, Todes-, Beerdigungs- oder Heiratsdatum lässt sich die Datenbank nach einer Person durchsuchen. Der Bibliothekskatalog gibt den Nutzern zudem Einsicht in verfilmte Kirchenbücher.
Kontaktdaten FamilySearch
Telefon: +49 (0)69 5480 2030
E-Mail: eu_support@FamilySearch.org
WhatsApp Chat: +1 (385) 786 6055
Internet: https://www.familysearch.org/de/deutschland/
Wer fündig geworden ist, kann auf FamilySearch einen Stammbaum erstellen. Dafür stehen unterschiedliche Anzeigemöglichkeiten wie ein Baum, ein Fächer oder ein Zeitstrahl zur Verfügung. Auch der Import eines Stammbaums, den Ahnenforscher auf einer anderen Plattform wie Ancestry oder Geneanet erstellt haben, ist möglich. Dafür sorgt eine Partnerschaft mit den jeweiligen Ahnenforschungs-Portalen.
Um auch unterwegs am Stammbaum arbeiten zu können, bietet FamilySearch für Android und iOS eine App an. Diese synchronisiert sich automatisch mit der Website und zeigt so immer den neuesten Stand an. Ein Mitgliederforum zum Austausch gibt es leider nicht. Stattdessen fungieren die sogenannten FamilySearch-Center, die weltweit mehr als 4.000 Mal vertreten sind, als Offline-Vertretung von App und Website. Auch über eine kostenlose Telefon-Hotline erhalten die Nutzer Hilfe.
Wie sicher und akkurat arbeitet FamilySearch?
Daten, die man bei FamilySearch hochgeladen hat, lassen sich von anderen Nutzern einsehen, kopieren, importieren und auch verändern. Das bedeutet, es ist möglich, sich von anderen Mitgliedern mit der eigenen Ahnenforschung helfen zu lassen. Das Prinzip birgt jedoch auch das Risiko fehlerhafter oder unseriöser Daten.
FamilySearch verspricht, persönliche Daten und Informationen nicht an Dritte weiterzugeben. Sie gelangen jedoch in die Hände der Kirche. Dort sollen sie laut Unternehmen für genealogische und humanitäre Zwecke, aber auch zur Missionierung genutzt werden. Im Nachhinein lassen sich die hochgeladenen Daten nicht mehr löschen. Zwar besteht die Möglichkeit zur Löschung des Accounts, die genealogischen Daten jedoch verbleiben bei der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.
FamilySearch im Selbsttest: Das kann die Plattform
Beim Öffnen der Website von FamilySearch schlägt diese zunächst vor, den Ursprung des eigenen Nachnamens zu erforschen. Das mutet etwas seltsam an, ist die Namensforschung doch ein eher untergeordnetes Teilgebiet der Genealogie. Beim Scrollen finden sich jedoch schnell weitere Funktionen wie die Stammbaumerstellung und die Suche in der Bibliothek oder im Bildarchiv. Auch der Support ist sofort verlinkt, allgemein wirkt die Navigation äußerst intuitiv. Die Registrierung funktioniert schnell und unkompliziert. Das Konto lässt sich anschließend mithilfe einer Mailadresse oder Handynummer verifizieren.
Im Anschluss können Nutzer beginnen, ihren Stammbaum zu erstellen. FamilySearch leitet zuverlässig durch den Prozess, der schrittweise von der eigenen Person in die Vergangenheit arbeitet. Beim Eintragen von Namen bekommt der Nutzer sofort potenzielle Verwandte aus der Datenbank vorgeschlagen. Einige davon wirken an den Haaren herbeigezogen, andere tragen tatsächlich denselben Namen, stammen jedoch größtenteils aus den Vereinigten Staaten.
Umfangreiche Suchparameter und Zusatzfunktionen
Zu jeder Person können Mediendateien wie Bilder oder Dokumente hinzugefügt werden. FamilySearch zeigt außerdem eine Statistik der letzten Aktivitäten im Stammbaum an. So behält der Nutzer den Überblick über vorgenommene Änderungen und wird schneller auf mögliche Fehler aufmerksam. Der Import von GEDCOM-Dateien ist leider nicht möglich, stattdessen muss jede Person einzeln eingefügt werden. Dadurch möchte FamilySearch Doppeleinreichungen verhindern.
Die manuelle Suche in der Bibliothek sorgt für deutlich sinnvollere Treffer als die Vorschlagsfunktion während der Stammbaumerstellung. Hier werden auch zahlreiche Deutsche angezeigt. Besonders beeindruckend sind die umfangreichen Suchparameter. Auch Namensvarianten können eingeschlossen werden. Bei jedem Treffer werden die Quelle sowie Verwandte der Person angezeigt, die Namen der Dokumente sind hierbei in englischer Sprache. Neben schriftlichen Unterlagen können auch Bildarchive durchsucht werden, jedoch nur nach Orten und nicht nach Namen.
Neben den Grundfunktionen gibt es teils hilfreiche, teils amüsante Zusatzoptionen wie die Namensforschung oder den Vergleich des eigenen Gesichts mit den Bildarchiven. Artikel über verschiedene Kulturen und Staaten ermöglichen es den Nutzern, ihre Herkunft besser zu verstehen, falls sie herausgefunden haben, dass sie aus einem anderen Land stammen. Sogar Rezepte aus dem jeweiligen Staat werden angezeigt. Zusätzlich liefert FamilySearch eine Menge Ideen für die Familienforschung zuhause, sei es eine Anleitung für eine Zeitkapsel oder Anregungen zum Bullet Journaling.
Wie bewerten die Nutzer FamilySearch?
Auf Online-Bewertungsportalen beschreiben Nutzer die Website von FamilySearch als übersichtlich, organisiert und leicht zu navigieren. Zahlreiche Pluspunkte gibt es auch für die Stammbaumerstellung, obwohl einige Nutzer unzufrieden damit sind, dass Fremde ihre Ahnentafeln bearbeiten dürfen. Einige Mitglieder berichten von Schwierigkeiten, falsche Informationen zu korrigieren, die andere Personen in Umlauf gebracht hätten.
Manche Nutzer berichten, FamilySearch habe ihnen fragwürdige Verwandtschaften mit bekannten Personen aus der Geschichte attestiert. So seien mehrere Ahnenlinien von FamilySearch verfälscht wurden, damit sie in eine Adelsfamilie mündeten. Auch von der Website versprochene Verwandtschaften mit George Washington oder Julius Caesar dementierten die jeweiligen Mitglieder. Die Nutzer kritisieren außerdem die Übersetzung deutscher Namen und Schreibweisen ins Englische. Um diese interpretieren zu können, brauche es von Zeit zu Zeit reichlich Fantasie.
Andere Mitglieder jedoch geben an, mithilfe von FamilySearch neue Familienmitglieder gefunden zu haben, die auch mit bereits bekannten Fakten aus der Familiengeschichte übereinstimmen. Einige von ihnen konnten ihre Abstammung mithilfe der Website bis ins achtzehnte Jahrhundert zurückverfolgen. Im Allgemeinen heben die Nutzer von FamilySearch die Größe und kontinuierliche Erweiterung der Datenbanken positiv hervor. Auch die Angabe der Quellen wird als Unterschied zu anderen Plattformen angesehen.
Die Vor- und Nachteile von FamilySearch
Positiv
- Kostenloser Zugriff auf alle Funktionen
- Umfangreiche Suchparameter
- Enorm große und kontinuierlich wachsende Datenbank
- Übersichtliche Bedienung und Navigation
- Vielfältige Ressourcen, um die eigene Herkunft zu entdecken
- App verfügbar
- Kostenloser und kompetenter Kundensupport
Negativ
- Eingegebene Daten können nicht mehr gelöscht werden
- Englische Übersetzungen erschweren die Suche
- Mitwirkung fremder Personen am eigenen Stammbaum
- Kein Upload von GEDCOM-Dateien möglich
- Teilweise falsche automatische Matches mit berühmten Personen
- Keine DNA-Testkits verfügbar
- Kein Mitgliederforum
Kostenlos FamilySearch durchsuchen
Die genealogische Datenbank von FamilySearch umfasst Einträge von mehr als drei Milliarden Personen. Mit der Fernabfrage von Ahnenforschung.net können Sie diese riesige kostenlose Datenbank ganz einfach durchsuchen:
1. Nach welchen Kriterien möchten Sie suchen?
Geben Sie mindestens einen Nachnamen ein.
Testen Sie jetzt
Family Search!
FamilySearch Alternativen
FamilySearch bietet vielfältige kostenlose Ressourcen für die eigene Ahnenforschung und überzeugt durch einen ebenfalls kostenlosen Kundensupport. Dennoch gibt es empfehlenswerte Alternativen zu FamilySearch. Hier finden Sie unsere Empfehlungen für weitere Anbieter im Bereich Familienforschung und DNA Tests: