Geneanet ist eine der ältesten Online-Plattformen für die Ahnenforschung. Das Prinzip gestaltet sich etwas anders als bei anderen Dienstleistern: Zum einen basiert ein großer Teil der Datenbank auf der Mitwirkung durch die Mitglieder, zum anderen sind viele Funktionen kostenlos – ebenfalls durch die Mithilfe der Kunden. Doch wie gut funktioniert dieses Modell? Zeigt es in der Praxis Schwachstellen oder ist es den Mitbewerbern gar überlegen?
Inhaltsverzeichnis
- 1 Funktionen im Überblick: Das bietet Geneanet
- 2 Bietet Geneanet DNA-Selbsttests an?
- 3 Was kostet die Benutzung von Geneanet?
- 4 Selbsttest: Wie gut ist Geneanet wirklich?
- 5 Welche Erfahrungen haben andere Nutzer mit Geneanet gemacht?
- 6 Die Vor- und Nachteile von Geneanet
- 7 Kostenlos Geneanet durchsuchen
- 8 Geneanet Alternativen
Funktionen im Überblick: Das bietet Geneanet
Geneanet wurde 1996 von französischen Ahnenforschern und Informatikern gegründet. Der Hauptsitz befindet sich noch heute in Frankreich, wodurch Geneanet der einzige Anbieter für DNA-Ahnenforschung ist, der nach EU-Recht arbeitet. Die Website ist in zehn Sprachen bedienbar, darunter auch Deutsch und Englisch. Wer keinen Computer benutzt, erreicht Geneanet mithilfe einer App auch auf einem Tablet oder Smartphone. Die wohl wichtigste Funktion ist das Erstellen eines Stammbaums. Zudem können Nutzer in einer genealogischen Datenbank nach ihren Vorfahren suchen, die laut Geneanet neun Milliarden Personen umfasst.
Diese Datenbank setzt sich aus vom Unternehmen digitalisierten Quellen und von den Nutzern eingegebenen Daten zusammen. Letztere umfassen beispielsweise eingescannte Fotos oder transkribierte Dokumente aus den eigenen Familienarchiven. Die Rechte verbleiben stets bei der Person, die die Unterlagen eingereicht hat. Im eigenen Stammbaum können Nutzer die Herkunft einer Information an einem Symbol erkennen. Mithilfe eines Links wird auf die jeweilige Quelle weitergeleitet, beispielsweise auf die Website eines Archivs oder einer Bibliothek.
Kontaktdaten von Geneanet
Geneanet SAS
165 bis, rue de Vaugirard
75015 Paris
Frankreich
E-Mail: cgu@geneanet.org
Internet: https://de.geneanet.org/
Zum Hochladen von Dokumenten stellt Geneanet eine eigene Software bereit. Diese können Nutzer auch verwenden, um ihre Daten später wieder herunterzuladen. Das macht die Plattform zu einem optimalen Cloud-Speicher für Sicherheitskopien. Zusätzlich können die Nutzer andere Personen zur Mitwirkung an ihrem Stammbaum einladen und ein „genealogisches Testament“ erstellen, in dem festgelegt wird, was nach ihrem Tod mit ihrer Ahnenforschung geschehen soll.
Neben dem Stammbaumersteller und der Datenbank punktet Geneanet mit zahlreichen Zusatzfunktionen. Nutzer profitieren von einem Blog und einem Mitgliederforum, können Fotos nachkolorieren und sich über den Ursprung ihres Namens informieren. Auch interaktive Karten und eine Plausibilitätsprüfung für mögliche Verwandte sind inbegriffen. Wer ein Problem hat, kann auf eine FAQ-Seite zugreifen oder den Kundensupport mit einer E-Mail kontaktieren.
Bietet Geneanet DNA-Selbsttests an?
Geneanet vertreibt keine eigenen DNA-Selbsttests. Rohdaten aus den Tests anderer Anbieter lassen sich jedoch kostenlos auf die Plattform laden. Im Anschluss vergleicht Geneanet sie mit den Daten anderer Nutzer und benachrichtigt die Kunden über mögliche Übereinstimmungen. Unterstützt werden hierbei alle autosomalen DNA-Tests, nicht aber die Y-Chromosom- oder Mitochondrien-DNA. Nutzer können ihre DNA jederzeit aus der Datenbank entfernen lassen, ihnen entsteht dabei kein Nachteil.
Was kostet die Benutzung von Geneanet?
Geneanet nutzt ein sogenanntes Freemium-Modell, stellt also den Großteil seiner Funktionen kostenlos zur Verfügung. Dazu zählen unter anderem die Erstellung eines Stammbaums, die Suche nach Personen in den Daten anderer Nutzer, die Kontaktaufnahme und die Veröffentlichung eigener Daten. Suchen kann man im kostenlosen Modell anhand von Vor- und Nachname sowie einer örtlichen Eingrenzung.
Wer sich für den Premium-Tarif entscheidet, kann die Suche mithilfe erweiterter Suchparameter verfeinern. Dazu gehören beispielweise der Beruf, der Partner, der Einbezug mehrerer Namensvarianten oder der Ausschluss bestimmter Orte. Premium-Nutzer können auch auf die Bildarchive und die genealogische Bibliothek der Plattform zugreifen. Zusätzlich unterstützt Geneanet seine zahlenden Kunden mit wöchentlichen E-Mails, die über potenzielle Übereinstimmungen in der Datenbank informieren.
Geneanet Premium bietet Ihnen zahreiche Vorteile, beispielweise Kriterien für eine präzisere Suche, Warnungen und Indizien (neue Spuren direkt per E-Mail oder in Ihrem Stammbaum), unbegrenzter Zugang zu Auswertungen der Archive, voller Zugriff auf die digitale Genealogie-Bibliothek, automatische Datensicherung Ihres Stammbaumes, persönliche Unterstützung und vieles mehr!
Für den Premium-Account fällt eine Gebühr an, deren konkrete Höhe abhängig von der Laufzeit variiert. Möglich sind Abonnements für einen Monat, zwölf Monate oder zwei Jahre. Kunden können den Preis senken und geschenkte Monate erhalten, indem sie Geneanet an andere Personen weiterempfehlen. Nach Ende der Laufzeit stellt die Plattform den Account automatisch auf die kostenlose Version um. Die Daten, die im Premium-Abonnement erforscht wurden, gehen dabei nicht verloren.
Selbsttest: Wie gut ist Geneanet wirklich?
Die Website von Geneanet wirkt übersichtlich und präsentiert die wichtigsten Funktionen auf einen Blick: Der Nutzer kann einen Stammbaum erstellen oder mithilfe der genealogischen Bibliothek eine Person finden. Mit beidem kann man über Eingabeformulare auf der Startseite sofort loslegen. Auch die Registrierung geht schnell vonstatten und wirkt vertrauenswürdig. Es müssen keine Kontodaten angegeben werden, überraschenderweise bittet Geneanet auch nicht um eine Verifizierung der eigenen Person.
Die umfangreichen Suchparameter gefallen sofort, auch wenn die meisten Filter in der kostenlosen Version nicht verfügbar sind. Geneanet weist ausschließlich darauf hin, dass die Daten verstorbener Personen erst 100 Jahre nach ihrem Geburtsdatum freigegeben werden. Obwohl dies im Test berücksichtigt wurde, waren leider keine Verwandten zu finden – möglicherweise durch den im kostenlosen Tarif eingeschränkten Datenzugriff.
Auch der Stammbaumersteller macht Spaß. Die Bedienung fühlt sich intuitiv an, die Grafik ist übersichtlich und kann sogar farblich angepasst werden. Nutzer können zu jeder Person biografische Daten, Ereignisse und sogar Notizen hinzufügen. Auch Fotos und Dokumente lassen sich hochladen. Ob die eingegebenen Daten öffentlich, privat oder nur eingeschränkt sichtbar sein sollen, kann man unkompliziert einstellen.
Besonders interessant ist die Möglichkeit, bestimmte Daten im Stammbaum als nicht gesichert zu markieren. So lassen sich langfristige Fehler vermeiden. Auch die Optionen, den Stammbaum als Buch zu drucken oder Verwandtschaftsgrade zu berechnen, beeindrucken sofort. Geneanet bietet somit nicht nur alle notwendigen, sondern noch deutlich mehr Funktionen.
Welche Erfahrungen haben andere Nutzer mit Geneanet gemacht?
Auf einschlägigen Bewertungsplattformen heben Nutzer von Geneanet besonders die Möglichkeit der Kontaktaufnahme hervor. Viele Mitglieder freuen sich über den Austausch mit anderen Familienforschern. Außerdem beschreiben sie die Website als sehr übersichtlich, funktional und intuitiv bedienbar. Die zur Verfügung stehenden Datensammlungen entwickeln sich laut langjähriger Nutzer konstant weiter, sodass die Forschung nie stagniere. Angemerkt wird jedoch, dass die Links zu den externen Quellen von Zeit zu Zeit veraltet sein können, wenn die Adresse verändert wurde.
Die Meinungen zur Forschung selbst fallen ambivalent aus. So meinen einige Nutzer, bereits die kostenlose Version habe sie deutlich weitergebracht, während andere Kunden angeben, trotz Premium-Account kaum neue Erkenntnisse gewonnen zu haben. Es herrscht ein allgemeiner Konsens darüber, dass die meisten Daten von Geneanet aus dem französischen Raum stammen, sodass die Herkunft des Familienforschers ausschlaggebend für seinen Erfolg sein könnte.
Nicht alle Nutzer sind damit zufrieden, dass jeder zur Datenbank von Geneanet beitragen kann. Einige Mitglieder geben an, die von anderen Personen hochgeladenen Daten seien falsch. Es scheint sich hierbei jedoch um Einzelfälle zu handeln. Zudem zeigt Geneanet stets an, von welchem Nutzer eine Angabe stammt. So ist es durch die Kontaktaufnahme stets möglich, die betreffende Person nach dem Ursprung ihrer Daten oder Annahmen zu fragen.
Die Vor- und Nachteile von Geneanet
Positiv
- Kostenlose Basisversion mit umfangreichen Funktionen
- Sehr umfangreiche Suchparameter
- Stammbaumersteller mit umfassenden Funktionen
- Hohe Datenschutzstandards und Vertrauenswürdigkeit
- Einziger Anbieter nach EU-Recht
- App für Tablets und Smartphones verfügbar
- Website ist intuitiv und optisch anpassbar
- Schlichtes und übersichtliches Tarifmodell
Negativ
- In der Basisversion kein Zugriff auf genealogische Bibliothek
- Möglicherweise falsche von anderen Nutzern hochgeladene Daten
- In einigen Fällen keine neuen Entdeckungen trotz Premium-Abo
- Keine Verifizierung der Nutzer vorgesehen
- Keine DNA-Tests verfügbar
- Kundensupport nur über E-Mail erreichbar
Kostenlos Geneanet durchsuchen
Geneanet bietet eine genealogische Datenbank mit über neun Millarden Einträgen. Mit der Fernabfrage von Ahnenforschung.net können Sie die kostenlose Datenbank-Anfrage von Geneanet schnell und bequem durchsuchen:
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Geneanet Alternativen
Geneanet gehört zu den ältesten und renommiertesten Anlaufstellen für Ahnenforschung im Internet. Trotzdem gibt es durchaus empfehlenswerte Alternativen zu Geneanet, beispielsweise wenn Sie einen DNA Test durchführen lassen wollen. Hier finden Sie unsere Empfehlungen für weitere Anbieter im Bereich Familienforschung und DNA Tests: