Als weitreichend kann nicht nur Goethes Lebenswerk, sondern ebenfalls sein Stammbaum beschrieben werden. Einige Lebensläufe und tragische Schicksale hatten zudem das Potenzial, Goethe zu einigen seiner bekanntesten Werke zu inspirieren.
Inhaltsverzeichnis
Blaues Blut und bürgerliche Bodenständigkeit
Das Besondere an der Ahnentafel Goethes ist, dass dessen Vorfahren über 1000 Jahre beinahe lückenlos zurückverfolgt werden können. Zu einem der ältesten Urahnen Goethes zählt der im achten Jahrhundert geborene Karl der Große. Bis heute ist das Leben dieses französischen Königs und römisch-deutschen Kaisers ein bedeutendes Kapitel in internationalen Geschichtsbüchern.
Neben Adligen, Klerikern und Rittern sind jedoch auch Bürgerliche, wie der im 15. Jahrhundert lebende Bürgermeister Claus Menchen und der 1522 geborene Metzger Hans von Lintheym, zu finden. Diese Vielfalt spiegelt auch das im Laufe der Jahrhunderte gesteigerte Ansehen des Bürgertums wieder.
Herausragende Persönlichkeiten aus Goethes Stammbaum
Eine der tragischsten Episoden in Goethes Stammbaum stellt der gewaltsame Tod von Christian Brück am 18. April 1567 dar. Aufgrund seiner umstrittenen Arbeit als Kanzler am Hof von Gotha wurde Brück zum Tode durch Vierteilen verurteilt. Seinen für das 15. Jahrhundert nicht an Standesdünkel orientierten Gerechtigkeitssinn stellte Goethes Vorfahr Heinrich der Milde unter Beweis. Als Herzog zu Braunschweig-Lüneburg war ihm der Frieden ein größeres Anliegen als der zusätzliche Gewinn von Ländereien durch kriegerische Auseinandersetzungen.
Seine düstere Seite offenbart sich in der Legende einer Reise, bei der er einen Vogt an einem Baum erhängte, nachdem dieser gestanden hatte, seinen Mantel von einem Bauern entwendet zu haben. Leider endete die Linie der direkten Nachfahren Johann Wolfgang von Goethes bereits bei seinen Enkeln, welche ohne eigene Nachkommen verstarben.