Viele Menschen, die sich mit der eigenen Familiengeschichte beschäftigen, stoßen irgendwann auf Vorfahren im Ausland. Dabei handelt es sich oft um ehemalige deutsche Gebiete in Osteuropa (Polen, Tschechien, Sowjetunion) oder um typische Ziele von Auswanderern, wie zum Beispiel die USA. Ein Forschungsurlaub vor Ort verbindet das Schöne mit dem Nützlichen. Mit der richtigen Vorbereitung wird die Suche zu einem erfolgreichen Erlebnis.
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Reiseziele für Ahnenforscher
Wer seine Ahnen im Ausland aufspüren möchte, sollte bei den Vorbereitungen für Länder wie die USA und Russland etwas mehr Zeit einkalkulieren, da Visa für die Reise benötigt werden. Während Visa für Russland online beantragt werden können, ist für eine Einreise in die USA ein Besuch bei einer Konsularabteilung notwendig. Ahnenforscher mit Vorfahren in EU-Ländern haben es da wesentlich einfacher. Fehlende Sprachkenntnisse können allerdings trotzdem eine Hürde darstellen.
Hilfreiche Vorbereitungen
Mit der richtigen Planung muss man die Zeit während seines Urlaubes nicht nur in Archiven und Bibliotheken verbringen, sondern kann beim Sightseeing entspannen und die Umgebung erkunden. Um das Ursprungsland der Ahnen kennenzulernen und die Urlaubszeit nicht unnötig mit Warten zu verbringen, sind Erkundigungen zu Öffnungszeiten der Archive und Bibliotheken sowie zu den Bearbeitungszeiten angebracht. Anträge auf Einsicht in bestimmte Dokumente können auch online gestellt werden.
Orte und Namen
Bevor die Reise verbindlich gebucht wird, sollte der Forschungsort oder zumindest dessen Umgebung feststehen. Dabei muss es sich nicht zwangsläufig um den Wohn- oder Geburtsort des Vorfahren handeln, denn Informationen aus Standesämtern werden oft in Archiven gesammelt. Über PRADZAD lässt sich vorab einfach herausfinden, welches Archiv über relevante Daten verfügt. Wichtig ist außerdem, sowohl den historischen als auch den aktuellen Ortsnamen zu kennen. Hier helfen historische Karten oder Verzeichnisse.
Gerade in Polen wurden Familiennamen oft germanisiert oder polonisiert, das heißt, die Aussprache des Namens oder seine Schreibweise wurden zugunsten eines bestimmten Klangs verändert. Eine praktische Hilfe können hier sogenannte Namensverteilungskarten darstellen, auf denen ersichtlich ist, wo in bestimmten Ländern welche Familiennamen angesiedelt sind. Diese Karten gibt es bisher für Deutschland, Österreich, Frankreich, die USA und Polen. Vorsicht ist bei diakritischen Zeichen geboten.
Hilfe suchen
Wichtig bei der Ahnenforschung ist, im Ausland nachzufragen, ob es in den Archiven Leute gibt, mit denen man sich auf Deutsch verständigen kann, falls man die Fremdsprache selbst nicht beherrscht. Hilfreich vorab ist aber die Übersetzung bestimmter Begriffe aus der Ahnenforschung. Generell wird es von Einheimischen als freundliches Entgegenkommen begrüßt, wenn man einige Worte in der Fremdsprache erlernt.
Ahnenforschungs-Vereine vor Ort freuen sich bestimmt, wenn sie behilflich sein können. Rechtzeitig kontaktieren und nach Tipps und Erfahrungsberichten zu den jeweiligen Archiven fragen, empfiehlt sich für Urlauber mit genealogischen Ambitionen aber auf jeden Fall. Noch besser ist es natürlich, Verwandte zu haben, die bei der Erforschung der Familiengeschichte mithelfen wollen.