Der Sänger der deutschen Band „Die Toten Hosen“ Campino alias Andreas Frege kann auf eine traditionsreiche Familiengeschichte zurückblicken. Er gehört dem gleichen Stammbaum an wie der sehr bedeutende Bankier Christian Gottlob Frege, der im 18. Jahrhundert in Leipzig lebte und dort sein Tätigkeitsfeld hatte. Die Bedeutung und das Ansehen seiner Bankiersvorfahren lassen sich heute noch an dem nach seiner Familie benannten “Fregehaus” in der Leipziger Innenstadt ablesen.
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Bank- und Handelshaus Frege & Co.
Das renommierte Bank- und Handelshaus Frege & Co. wurde 1739 gegründet und konnte bald aufgrund der ausgezeichneten Münzkenntnisse des Campino-Vorfahren erhebliche Erfolge verbuchen, was schließlich dem Haus Frege & Co. den Ruf einer Art sächsischen Zentralbank einbrachte. Durch seine Verbindungen zur Freimaurerloge war soziales Engagement für Christian Gottlob eine Selbstverständlichkeit.
Er setzte sich unterstützend für junge Musiker ein und spendete während einer Hungersnot der Stadt Leipzig große Mengen an Getreide und Lebensmittel. Das Fregehaus in der Leipziger Katharinenstraße wurde 1782 durch Christian Gottlobs gleichnamigen und ebenfalls als Bankier tätigen Sohn erworben und im barocken Stil ausgebaut.
Vorfahre mit musikalischen Ambitionen
Christian Gottlob II. hat sich darüber hinaus einen Namen als einer der Mitbegründer der legendären Gewandhauskonzerte gemacht und die Bankgeschäfte an seinen ältesten Sohn, Christian Gottlob III. weitervererbt. Christian Gottlob III. konnte sich als Ratsherr einen guten Ruf erarbeiteten, was dazu führte, dass die Fregestraße im Leipziger Waldstraßenviertel nach ihm benannt wurde.
Ein abruptes Ende nahm die Bankierslinie durch die Schließung der Fregeschen Privatbank nach dem Einmarsch der sowjetischen Soldaten im Frühsommer 1945. Neben dem Museum der Bildenden Künste gelegen, beherbergt das auffallende gelb gestrichene Fregehaus seit Mitte der 1990er Jahre den Verein “Europa-Haus Leipzig”.
Juristen und Mathematiker in der Familie Frege
Campinos Familie bestand und besteht aber nicht alleine aus Bankiers, sondern konnte sich auch im juristischen und mathematischen Bereich einen guten Namen machen. Die für spätere Entwicklung der Informatik und auch für die Sprachphilosophie grundlegende “Begriffsschrift” wurde von seinem Vorfahren Friedrich Ludwig Gottlob Frege 1879 verfasst. Ludwig Frege, Campinos Großvater, wurde 1952 zum ersten Präsidenten des Berliner Bundesverwaltungsgerichtes ernannt und auch Campinos Vater und Bruder haben sich für eine Karriere im juristischen Bereich entschieden.